Aus medizinischer Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, ob jeder Zwilling seine eigene Plazenta hat (= dichoral) oder ob die Kinder sich eine gemeinsame Plazenta teilen (= monochorial): Hiervon hängt es ab, wie intensiv die Schwangerschaft begleitet werden sollte. So haben monochoriale Zwillinge, die immer eineiig sind, ein höheres Risiko für Komplikationen, da sie gemeinsame Gefäßverbindungen auf der Plazenta haben und diese oft nicht zu gleichen Teilen zwischen beiden Kindern aufgeteilt sind. Aufschluss gibt eine Ultraschalluntersuchung bis zur 14. Schwangerschaftswoche. Ergänzend kann eine Messung der Nackentransparenz im Rahmen des Ersttrimesterscreenings sinnvoll sein.
Hat die Untersuchung „monochoriale Zwillinge“ ergeben, wird eine intensive Betreuung Ihrer Schwangerschaft empfohlen, die regelmäßige Untersuchungen circa alle zwei Wochen vorsieht, bei Auffälligkeiten gegebenenfalls öfter. Auf diese Weise ist eine engmaschige Überwachung der Kinder gewährleistet, sodass bei sich anbahnenden Komplikationen (z. B. das sogenannte Zwillings-Transfusionssyndrom) umgehend entsprechend gehandelt werden kann.
Risikoschwangerschaft
Hat Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt Ihre Schwangerschaft als „Risikoschwangerschaft“ eingestuft, bedeutet dies erst einmal nur, dass bei Ihnen das Risiko für Komplikationen etwas höher liegt und die Schwangerschaftsbetreuung deshalb gegebenenfalls intensiver erfolgen wird als in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen. Dennoch kann es sein, dass bei bestimmten Fragestellungen eine weiterführende Beratung sowie spezielle Untersuchungen der Pränataldiagnostik empfehlenswert sind. Unser Anliegen ist es, Sie während Ihrer Schwangerschaft gemeinsam mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt kompetent zu beraten und zu betreuen.